Das erste mal ein Gefühl von Urlaub: ein Ausflug ohne Lernskript im Gepäck. Wir haben es so genossen einmal raus zu kommen aus unserem kleinen Dorf Kovalam, wo uns nun schon jeder Händler und jeder Tuktuk Fahrer kennt und grüßt. Die Bootstour in die Welt der backwater war wunderschön und gab noch mal Einblicke in indisches Leben. Badende und sich waschende Frauen und Männer mit Sichtschutz von einer Mauer. Männer, die ihre Kuh zum Baden führten. Und überhaupt pralles indisches Straßenleben. Unterwegs hat unser tuktuk Fahrer uns in eine kleine indische Garküche entführt mit einem traumhaften essen, zu einem unglaublichen niedrigen Preis. Ein Ausflug in eine Welt der Gewürze gehörte auch noch dazu. Zum ersten Mal hatten wir Zeit zum Baden im Meer bis zum Sonnenuntergang. Fast schon wehmütig erinnerten wir uns aber wieviel mehr Spaß es gemacht hatte, einfach nach der Yogastunde mit den schweißtriefenden Klamotten in die Wellen zu springen. Luxus ohne Anstrengung fühlte sich langweilig an
Das Chaos von Indien habe ich fast schon lieb gewonnen. Indien fühlte sich so lebendig an. Dies, die beeindruckenden Geschichten meiner MitYogis, die Wärme und das so herzliche lachen meiner yogalehrerin, die Gelassenheit von kitchi unserem Yogahund und die tiefe Verbundenheit zu Yoga auf allen Ebenen nehme ich in meinem Herzen mit.
Es ist geschafft!!!! Nach 4 Wochen harter Arbeit, die wirklich an meine Grenzen stießen, bin ich nun eine zertifizierte Yoga Lehrerin. Begleitet von den strengen Kommandos von Shiva und Padma habe ich bei täglichen 4-6 Stunden intensiver Yoga Praxis alle meine Muskeln kennen gelernt. Hinzu kamen anstrengende Theorie Stunden und Hausaufgaben, die mir noch mal die Grenzen meiner Englisch Kenntnisse gezeigt haben. Das Leben ohne Kaffee und schwarzem Tee, begleitet von leider schlechtem Essen haben mir auch zugesetzt. Wie stärkend waren die kleinen kulinarischen Ausflüge in die Küchen der Umgebung mit so tollem indischen, veganen Essen. Die tägliche Variation von gelben, braunen Linsen und grünen Erbsen vermittelte die Sicherheit, dass man auch zahnlos nicht verhungern muss. Dazu kam selbst für indische Verhältnisse eine riesige Hitze. Mein niedriger Blutdruck hat mich manchen Unterrichtsstoff verschlafen lassen. Meinem Lernskript sieht man die Herausforderungen an. Nur mitschreiben im Unterricht hat den Schweiß nur so tropfen lassen. Überhaupt glaube ich, dass ich noch nirgendwo so viel Schweiß zurück gelassen habe, wie auf den 2 qm meiner Yogamatte in Kerala. 10 Stunden täglich hat es darauf nur so getropft an den 24 Tagen. Aber es fühlt sich jetzt saugut an Meine Grenzen habe ich gesprengt, physisch und auch mental. Padma hat uns so viel Zuversicht und Werkzeuge vermittelt, um unseren Körper und unsere Gedanken zu führen. „Du bist, was du isst“ war bisher nur ein Satz für mich. Den Unterschied habe ich nun tatsächlich erlebt. Nach dem Durchbrechen der strengen Yogi Ernährung war dér geist viel unruhiger auf dem Meditationsplatz. Vielleicht isst man ja tatsächlich das Leid der Tiere mit…… Atmen, Pranayama, meditieren, die Körperübungen, Ananas so hochkonzentriert so lange auszuführen führte in eine Tiefe, die eine wöchentliche Yogastunde nie erreichen kann. Meinem Multitasking leben hat es so gut getan, in diese Welt so tief abtauchen zu können.
Dazu wurde ich mit vielen spannende Lebensgeschichten beschenkt. Es hat mich schon auf Sri Lanka im Kinderheim beeindruckt, dass man seiner Bestimmung so intensiv folgen kann ohne an Absicherung für alle Fälle und Rente zu denken. Hier gab es die junge Frau, die sich auch bewusst gegen jede Berufsausbildung entschieden hat. Ihr Leben in Kenia aufgebaut hat und dort ihren Traumjob, Projekte zur Rettung von Elefanten, ohne 40 Stunden Woche seit 10 Jahren erfolgreich lebt. Menschen, die ihre feste Stelle aufgegeben haben und mutig Neues gewagt haben. Mein Blick ist offener geworden.Viele kleinen Dinge nehme ich in meinem Herzen mit. Padmas stimme: „be totally relaxed. That makes it so much easier!“ Miranda, die mit ihren 71 Jahren solch eine jugendliche Ausstrahlung hat und einen flexiblen Körper, von dem ich nur träumen kann. Miranda im Spagat muss ich mir als Mutmacher für das Altern an die Wand hängen.“ Serve, Love, Give, Purify, Meditate and Realize“ nehme ich als Ohrwurm und tiefes Gefühl mit. Vier intensive Wochen sind vorbei und ich möchte keine erlebte Minute missen.
Hallo ihr lieben zu hause,
ich bin immer noch in kovalam am Light house beach in Kerala in indien. In 2 Tagen ist Prüfung und es liegt ein dickes Skript vor mir. Dabei ist das größte Problem ,keine zeit zum lernen zu finden. Tröstend, wenn ich zeit gefunden habe, dann sind die schönsten Plätze mit Ausblick auf das Meer und frischer Brise. Ich hätte erwartet auch einmal einen Ausflug unternehmen zu können. Aber die freien Samstage habe ich bisher nur aus einer Mischung von strand und lernen im kühlen Café verbracht. Dafür fühle ich mich hier immer mehr zu hause. Das Dorf ist klein und es grüßen immer die gleichen Gesichter. Mein lieblingsladen, mein tuktuk fahrer, mein coconut cafe….. Alles ist vertraut.
Einen lieben Gruß aus der indischen Sonne an euch in der Heimat. Mein Tag ist hier gut strukturiert. Morgens um 6 Uhr beginnen wir mit Meditation, am Sonntag am Strand, dann folgen Unterrichtsstunden. 2 Stunden morgen Yoga, 4 Stunden Theorie und 2 Stunden asanas. Nach dem Abendessen warten die Hausaufgaben und lernen müssen wir auch noch. Und immer lockt das Meer und fordert zum Baden auf. Samstags ist frei. Aber dieser eine freie Tag ist schnell rum. Kurzum: keine Zeit für den Weg Blog. Zu meinem Abenteuer gehören 4 Vegane Wochen ohne kaffe, Tee, Zucker, Alkohol etc., wie das richtige yogis machen. Dies und die Hitze machen zur zeit noch sehr müde. Bin aber gespannt, wie ich mich am ende dieses Experimentes fühlen werde….
In Haltern am See gab mir der Jiva Yogaunterricht bei Petra Klemm einen wichtigen Halt in meiner Trauer. Hier habe ich viel Kraft und Stabilität gefunden, um die schwere Zeit ertragen zu können.
So muss Yoga auf meiner Reise und meinem Weg in der Trauerarbeit eine wichtige Rolle spielen. Tja, dann auf zum Ursprung des Yoga: Indien!
Mir fehlt eh der Mut (Leichtsinn?) als Frau alleine mit dem Rucksack durch Indien zu reisen. So habe ich mir in Indien in Kerala den schönsten Strand ausgesucht und werde dort vier Wochen intensiv Yoga praktizieren. Ich befürchte dieser Blog wird die wenigsten Berichte und Bilder enthalten, da mich an 6 Tagen in der Woche ein straffes Programme ab 6.00 Uhr morgens erwarten wird.
Keine Sorge, wenn ich morgens auf dem Kopf stehend auf das Meer hinaus schauen werde, werde ich euch alle in Gedanken mitnehmen. Vielleicht wird die spirituelle Verbundenheit so tief sein, dass ihr die Bilder auch ohne Besuch meines Blogs sehen und erahnen könnt.
Lassen wir uns überraschen, wie sich das für mich und euch anfühlen wird ..
Liebe Ingrid,
Eine extrem schöne Vorstellung dich an einem schönen Strand in Indien auf dem Kopf stehend zu finden. … Mut hast du bereits bewiesen als du deine Reise angetreten hast… aber darum geht es letztendlich nicht. Es ist wunderbar, dass du deine Stationen sinnvoll gestaltest und auf dein bzw euer beider Leben abstimmst. So ist Rudi in gewisser Weise bei dir… und deine Kinder auch… tolle Idee dir JoHanSon mitzuschicken. Ich denke sehr oft an dich und hoffe, dass du deine Reise genießen kannst. Fühle dich umarmt! Herzliche Grüße von Daggi
… übrigens.. Wir vermissen dich beim Doko und freuen uns, wenn du wieder mitspielen kannst!!!
Herzlichen Glückwunsch zu deiner bestandenen Prüfung!!! Ich bin sehr stolz auf dich und danke für die vielen schönen Fotos!!! Toll, dass du doch noch Zeit gefunden hast sooo viel zu schreiben.
Liebe Grüße von Daggi
Liebe Frau Hüpgens,
wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt liegt schon die 2. Etappe ihrer Weltreise hinter ihnen. Als Weltenbummler ist es manchmal garnicht schlecht, für gewisse Zeit einen sicheren Hafen zu haben und sich ein wenig zuhause zu fühlen, bevor sie wieder ins Abenteuer aufbrechen. Unsere jüngste Tochter ist jetzt auch schon 6 Wochen in Neuseeland und hatte für 2 Wochen dort schon das Zepter übernommen, weil den Besitzern spontan eingefallen ist, mal in Macao und Hongkong Urlaub zu machen. Sie haben ihr dann die 12 Pferde, die 3 Autos und die eine Kreditkarte dagelassen. Und ganz viel Vertrauen. So unterschiedlich sind die Einstellungen auf dieser einen Welt. Um ihre vielfältigen Erfahrungen beneide ich sie und passen sie auf sich auf.
Liebe Grüße
Michael Urban
Liebe Ingrid,
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung zur zertifizierten Yogalehrerin! Das finde ich echt klasse!
Mit großer Begeisterung habe ich deine spannenden Berichte gelesen. Toll, was du alles erlebst. Und wie du schon sagst, obwohl so manches unglaublich anstrengend und schweißtreibend ist, ist man hinterher doch sehr stolz und glücklich über die eigene Leistung und alle Anstrengung ist vergessen. Wobei es bei dir mit großer Wahrscheinlichkeit um einiges mehr an Anstrengung gekostet hat. Alle Achtung, und das alles bei diesem Klima, den strengen yogischen Essensregeln und dann noch auf englisch – wow!
Ich freu mich schon auf deine weiteren Berichte und spannenden Erlebnisse auf deiner Reise.
Viele liebe Grüße, auch von Günter – sei lieb gedrückt
Beate