GUATEMALA 17.9.-20.10.2016

Guatemala Ciudad bis 15.10.2016

Zu Beginn meiner reise war ich ein bisschen geschockt, dass es in einem so armen Land so reiche Leute gibt. Der Gegensatz ist nirgendwo stärker zu sehen, als hier in der Hauptstadt. Viele, viele menschen hausen in vollen, dreckigen Vierteln, vor denen in jedem Reiseführer gewarnt wird, als Touristin zu spazieren. Hier ist vieles fest in marre Hand und die Gefahr ausgeraubt zu werden groß. Es gibt auch viele schöne saubere viertel, in denen die Menschen leben wie in Europa. Sie sind abgezäunt und bewacht.  Es gibt seit einigen Jahren sogar eine wunderschöne Kleinstadt in Guatemala. Hier sind geschmackvolle weiße Gebäude mit holzbalkonen im mediterranen Stil.  Es ist eine Fußgängerzone. Marken Geschäfte laden zum bummeln ein. Restaurant, Bars und ein Kino bieten etwas für die Freizeit an. Hier kann man auch abends spät die Atmosphäre genießen.  Alles ist gut bewacht auch mit Kameras. Meine ersten Gedanken waren eher vorwurfsvoll:“wie kann man dieses Leben genießen, wenn daneben so viele arme hausen?“ Nachdem ich nun hier ein paar Tage in  einer Familie verbracht habe, hat sich mein Blick auch verändert. Diese Familien sprechen fließend englisch und oft deutsch.  Sie haben studiert. Arbeiten eng mit Europa zusammen oder haben gar noch ihre Wurzeln und pässe hier. Die Kinder gehen z.b. auf eine deutsche Schule und werden in allen Fächern von Deutschen unterrichtet. Sie denken und leben wie wir. Sie werfen dn Plastikmüll nicht auf die Straße, sondern sortieren wie wir den Müll in 3 Behältern. Für uns in Europa ist die Armut nur noch etwas weiter weg und daher einfacher zu übersehen. Die richtig Reichen habe auch ich nicht getroffen. Die gehören eher zu den Drogenbossen und fliegen mit den Helikoptern zu ihren Häusern. Übrigens gehört Guatemala zu den Ländern mit der höchsten helikopterdichte pro Person. 

Am Pazifik 

Guatemala hat für Surfer viel zu bieten. Lange schwarze Strände an denen meterhohe Wellen  brechen. Für alle, die noch Profi werden wollen, gibt es hier kleinere Wellen an einer Kaimauer. Das Kapitel surfen ist für mich abgehakt in Australien.  Ich bin nur die Begleitung, die sich auf Entspannung freut.20161012_133735  Hier ist echt guatemaltekische Atmosphäre. Das heißt, alles sieht arm und schmuddelig aus. Dreckige, kaputte Stühle in den Restaurants schrecken mich nicht mehr. Traurig für mich sind die Müllberge, die hier überall am Strand liegen. Mir ist nicht klsr, ob der Müll vom Meer angeschwemmt wird oder ob die einheimischen ihn hier entladen. Schwarze rauchspuren zeigen, dass sie regelmäßig angezündet werden. Am schönsten Aussichtspunkt stehen Kloschüssel an einer Mauer. Für westlichen Touristenstandard unattraktiv, das können auch die Palmen und die frischen Kokosnüsse nicht retten. Wenn man sich auf das ursprüngliche guatemala einlässt, kann man sich über den brausenden Pazifik freuen.

Livingston 9.10.-12.10.2016

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Ein Tagesausflug mit dem boot zum Playa Blanca gibt uns das richtige Karibik Feeling

Das wichtigste: hier ist alles anders als bisher in Guatemala. Wir sind an der Karibik und das fühlt sich ganz anders an. Es ist warm, sonnig und die Jacken bleiben eingepackt. In der ganzen Stadt ist eine  wunderbar entspannte Stimmung spürbar. Da die 20161010_095943Stadt nur per Boot erreichbar ist, ist hier eine gewaltfreie und sichere Zone und darauf sind auch alle 20161010_155733stolz. Die Einwohner sind eine bunte Mischung von indigenen Mayas, Nachfahren der Spanier und vielen Garifunas, Nachfahren von früheren afrikanischen Sklaven. So bunt und lebhaft ist hier auch die Musik, die überall zu hören ist. Zum ersten Mal treffen wir Guatemalteken, die englisch sprechen. Viele waren auf Containerschiffen in der Welt unterwegs und haben sich wegen Klima und Lebensstil hier niedergelassen. Die Menschen leben hier sehr, sehr arm, aber mit viel karibischem Lebensgefühl. Hier wohnen wir in einem ‚richtigen‘ Hotel. Aber auch hier sind wir die einzigen Gäste, wie übrigens auch beim Ausflug zum Strand. Auch in der Stadt ist kaum ein Tourist zu sehen. Dabei scheinen viele Bewohner auf den Tourismus zu hoffen. Es gibt viele Hotels, Cafés, Restaurants,  Souvenir Läden. So leben die Livingstoner in ihren Läden, essen da, schauen fern und erwarten mit Geduld einen Kunden, der ein paar Quetzales ausgibt.

Rio Dulce 9.10.2016

Das Ziel ist Livingston in der Karibik. Diese Stadt ist nur mit dem Boot zu erreichen. So fahren wir 2 20161009_154116Stunden durch einen kleines Paradies. Kleine Hütten, eine Schule, sogar ein Fußballplatz sind hier in den tropischen Wäldern am flußrand zu sehen. Eine Pause gibt es an heißen Quellen. Die gibt es in dem vulkanland Guatemala reichlich. Auch hier dampft am Rand heißes, nach Schwefel riechendes Wasser. Mich erinnert es an mein Aachen und so bade ich gerne in diesem Heilwasser.

Semuc Champey 8.10.2016

Zu den beeindruckenden Naturphänomenen gehören diese zahlreichen Süßwasser Pools. Im Laufe eines Wasserfalls der von frischem Quellwasser aus den 20161008_133525Bergen gespeist wird, haben sich acht Pools gebildet, in denen man schwimmen kann. Meist kann man auch mit einem kleinen Wasserfall runterrutschen in den nächsten Pool. Die Steine sind dann manchmal etwas unsanft zum Popo. Ein besonderes Erlebnis war die Erkundung einer Höhle mit einer Kerze in der Hand. Zum Teil musste sie erschwommen und erklettert werden. Eine enge Passage erforderte ein rutschen im kleinen Wasserfall auf dem Rücken durch ein kleines Felsloch in einen Pool im Felsen. Es war abenteuerlich und das dunkle Kerzenlicht war im Wasser auch schon mal erlischt. Leider ist es in Guatemala nicht einfach zu den beeindruckenden Orten zu fahren. Hier waren es z.B. nur 300 km und angegebenen 8 Stunden Fahrtzeit. Zeit ist hier in zentralamerika aber relativ. Die Abfahrt war eine Stunde später als geplant. Guate City ist ein Moloch, in dem man lange im Stau feststecken kann. Auch manches Dorf verursacht lange Schlangen, weil sich Lastwagen und Busse durch eine Straße quälen müssen. Es wird auch nach Herzenslust angehalten, geparkt oder gewendet, was großes Chaos verursacht. In Guate hat uns Hannahs Freund darauf vorbereitet, dass dies die Gelegenheit ist, wo Motorräder nahe and Auto kommen und mit Waffen, um Handys bitten. Bloß abgeben und jede Verunsicherung der Täter

1Euro ca. kostet die Fahrt auf der Ladefläche
1Euro ca. kostet die Fahrt auf der Ladefläche

vermeiden, war die Anweisung, um unnötige Schüsse zu vermeiden. Am späteren Abend wurden die Dörfer leerer, was aber auch nicht beruhigender war, denn wir sahen einen Polizeieinsatz mit einem tot geschossenen jungen Mann voller Blut.  Die letzen 2 Stunden sind wir über einen schotterweg mit riesigen
Löchern und Felsblöcken auf der Piste entlang am Abgrund gefahren. das macht die Fahrt sehr holprig und ungemütlich, was sich auch durch die Schlangenlinien nicht vermeiden lässt.  Um Mitternacht erreichten wir einen Dorfplatz, unser Ziel

Unser Hotel, links ist unser Zimmer
Unser Hotel, links ist unser Zimmer

dachten wir. Das Hotel hatte einen Pickup geschickt und so saßen wir mit unserem Gepäck auf der Ladefläche und fuhren noch 1 Stunde in holprigen Berghängen, ohne recht zu wissen wohin. Unser Hotel waren dann auch sehr einfache und karge Holzhütten. Wir waren die einzigen Gäste und ich bin mir auch nicht sicher, ob sie jemals andere hatten.  Falls Ihr Lust habt, dort eine einfache Nacht zu verbringen, verscheucht die Ameisen aus dem Bett!

Lago de Atitlan 5.10.-8.10.2016

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Den ersten Satz muss ich damit beginnen, wie viele herzliche, nette Menschen hier leben! Da die Gewalt für uns so fremd ist, vergesse ich schnell zu erzählen, dass das nur ein sehr kleiner Teil der Menschen ist. Ich durfte so viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft kennenlernen! Danke! So habe ich in Xela eine Nacht im Kreise einer Familie genießen dürfen. Und ohne die einheimische Hilfe hätte ich an dem großen Busbahnhof auch nie meinen Chicken Bus gefunden! Da auch die 20161004_093200genannten Abfahrtszeiten nicht stimmten, durfte ich den Morgen noch in der Philosophie Uni verbringen. Ich habe die Fahrt mit dem Bus genossen, alles war bunt, laut und aufregend! Nun mache ich Urlaub mit meinen mädels und ihren supernetten Freunden aus Guatemala in einem Ferienhaus am See. Einfach nur schön…………

 

Cabricán 30.9.-5.10.2016 (6 Tage nochmal alleine)

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Traditionelles Haus aus Erde und immer gehört ein Maisfeld, Hühner und auch Schweine und Kühe dazu. Jede Familie versorgt sich selber.
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Eines der vielen amerikanischen Häuser

In jeder Familie gibt es einen, der in den USA arbeitet. Hier verdient ein Lehrer ca.1,50 € pro Stunde. Ein Arbeiter in den Staaten bringt daher viel Geld nach Guatemala. Dieses Geld ist sichtbar. Neben den alten Lehmhäusern der Eltern entstehen schicke Häuser im amerikanischen Stil. Überall sind angefangene oder gerade beendete Bauten entlang der Straßen. Oft bleiben sie für Jahrzehnte unbewohnt, da die Kinder noch nicht zurückkehren. Für mich waren diese angehörigen heute auch hörbar. In der Messe wurden eine halbe Stunde lang ihre Namen verlesen, um für sie zu beten. Die Messe ist hier übrigens so voll, dass alle in der Kirche eng gequetscht sitzen und ein großer Teil draußen auf dem Kirchplatz beten muss. 20161001_092406Der Glaube ist hier im Leben sehr wichtig. Im alltäglichen Leben sind jedoch die Maya Wurzeln sehr stark und die Theorie des Christentums weiter weg. Bereits bei der Geburt wird den Kindern ihre Zukunft vorhergesagt und was sie glücklich machen wird. Mayapriester werden bereits als Baby erkannt und anerkannt. Für die Mädchen gilt meistens, dass Kinder sie glücklich machen werden. So sind die Mädchen oft früh schwanger, manche bereits ab 12 oder 13. Manche Frauen heiraten nie und haben Kinder von mehreren Männern. Und manche finden den Partner, den sie lieben, bekommen 4 Kinder und wenn die Kinder groß sind, heiraten sie. Die allgemeine Regel ist eher: erst die Kinder und dann heiraten.

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Nach der Messe haben wir uns in das Getümmel auf dem Markt begeben. Neben den traditionellen trachten, viel Obst und Gemüse, Bananen und Ananas schubkarrenweise, werden übrigens auch überall gebrauchte Kleidung verkauft. Und aus den Tüten der anderen Besucher kann es quieken oder gackern. Tiere werden auch an-und verkauft.

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Ausflug ins Nachbardorf Die Fahrten sind oft sehr abenteuerlich, da man den vielen schlaglöchern geschickt ausweichen muss. Hier kommt erschwerend hinzu, dass die Straße Teil des Fußballfeldes ist, wo am Sonntag zwei Mannschaften spielen.
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Ich liebe diese Chicken Busse, Autobus de Pollo! Respekt habe ich vor den regelmäßigen Überfällen, aber ich möchte so gerne damit fahren. Die Diebe sollen immer nur so eine Art Wegezoll einkassieren, also nur einen Teil des Geldes nehmen. Gefährlicher ist der Job als Busfahrer. Oft sind es 14 jährige Mädchen, die ein Handy liegen lassen. Wenn es klingelt, fordert die Mafia Geld und nennt einen übergabepunkt. Bereits zwei Busfahrer in unserer kleinen Stadt sind dieses Jahr getötet worden.

Zwei Autostunden nördlich von Quetzaltenengo liegt diese kleine Stadt auf einer Hochebene auf 2600 m inmitten von steilen Bergen und Wald. Hier leben Mayas und sie sprechen Mam. Dies ist eine der über 20 hier regionalen Maya Sprachen. 20160930_110154Sie sind alle so verschieden, dass sie sich 20160930_114639untereinander nicht verstehen können. Hier darf ich bei zwei katholischen Schwestern wohnen. Sie führen eine Schule, in der auch Englisch unterrichtet wird. Auf dem Bild ist der garten der Schule zu sehen, inclusive Huhn an der Leine. Das ist hier Alltag. Ebenso normal ist es, dass man zu Besuch sein Huhn an der Leine mitbringt. So kann es sich an fremdem Gras satt fressen. Überhaupt kümmern sich die Mayas um alles, was sie brauchen. Schweine, Schafe, Kühe laufen überall herum. Jede Familie hat ihr eigenes Maisfeld, das für den wichtigen täglichen Mais sorgt. Auch die Schwestern haben ihre eigenen Hühner und Schafe. Eins von den Schafen hat eine Bisswunde.
Überall in Guatemala streunen Hunde umher. Diese sind wild und manchmal aggressiv und hungrig, wie die Schafe hier spüren mussten. Gewalt ist auch hier, wie in Sri Lanka, ein großes Thema. Es werden viele Geschichten von Gewalt erzählt. Wie z.b. von dem Nachbarn, der einen Raubüberfall vortäuschte, den nur er und nicht seine Frau überlebte. Obwohl vieles offensichtlich war, gibt es hier keine polizeiliche Untersuchung. So konnte er in Ruhe danach seine 20160930_150306schwangere Geliebte heiraten. Die meisten Menschen sind so herzlich, dass ich mir auch nicht vorstellen kann, dass für solch einen Täter ein Leben in der Gemeinschaft weiter möglich ist. Im Dorf ist alles schlicht und einfach. Touristen gibt es hier keine, außer dem blonden Volontär in der Schule ( und nun mir). Mir gefallen die vielen kleinen Läden und vor allem die vielen alten Autos. Immer wieder sieht man Höfe, wo geschraubt wird, um die Autos so lange wie möglich am Leben zu halten.

ANTIGUA

Volcan de PAcaya 29.9.2016

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Bergab im Känguru Stil. Großer Sprung und ein guter Rutsch im Sand und die steilen Meter sind schnell geschafft

 

 

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Ein Pickup für 8, Platz ist genug :- )
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Unsere Sprachschule san pedro

20160921_164044Alles ist dynamischer! Meine Mädels und ihre Freunde aus Guatemala sind an meiner Seite. Sie  planten eine tolle Tour zu einem der aktivsten Vulkane der Welt: volcan de PAcanya. Steil bergauf führte der Weg. Oben haben wir unsere Würstchen und Marsh- mallows ausgepackt und auf Lavastein gegrillt. Bergab war es besonders lustig im Kängurustil: ein großer Sprung und ein wenig schlittern in dem tiefen schwarzen Sand. Das hat mehr Spaß gemacht als bergauf.

Übrigens hat nicht nur der Pickup schwarz verglaste Scheiben. Alle Autos sind ringsherum verdunkelt, so dass man nicht sehn kann, wer und wie viele und ob Waffen drin sind. Das macht die Fahrten sicherer. Für uns ist der Anblick ungewohnt und beängstigend.

Jeden Morgen gehen wir drei Mädels brav zu unserer Schule Trotz der entspannten grünen Atmosphäre qualmt unser Kopf nach dem Ende des Unterrichts. 6 Stunden spanisch plus gemeinsame Ausflüge mit unseren Lehrerinnen sind einfach anstrengend. Unsere spanisch Übungen praktizieren

20160923_214629wir regelmäßig auf dem spannenden Markt nach dem Unterricht oder auch abends beim Salsa Tanz. Der Tanz Unterricht gehört in den Pausen übrigens zum Standard programm. Die Stadt ist voller live Musik. Wir waren treue Fans unserer Gastfamilie bei ihrem Live Auftritt in einer der vielen wunderschönen, urigen Tabernas. Unser Haus ist jeden Tag voller Musik, was das abendliche lernen zu Hause versüßt. Wenn unser Drummer übt, ist es laut und lebhaft. Echtes Titanic, Gänsehaut Gefühl kriegen wir gratis, wenn die Tochter ‚ my Heart will go on‘ singt. Das Mädel hat mit ihren 14 Jahren so eine tolle Stimme ! Überhaupt erleben wir hier eine echte guatemaltekische Großfamilie, 4 Generationen unter einem Dach und immer Tanten und Cousins zu Besuch.

Antigua ist übrigens sicher. Dazu trägt eine große Polizei Präsenz bei. Überall ist Militär- oder normale Polizei in großer Anzahl und sie ist stark bewaffnet. Nach einem steilen Aufstieg zum nahe gelegenen Aussichtspunkt erwartet einen ein grandioser Ausblick und ein Dutzend Polizisten, die den beliebten Punkt bewachen. Jedes Geschäft, jede Bank wird bewacht und selbst der Tankwart trägt ein großes Gewehr. Die hohe Kriminalität sitzt immer im Hinterkopf, was mein folgendes Erlebnis auch zeigt. Am verregneten Samstag Nachmittag sind Hannah und ich in großer Eile zum Kino aufgebrochen. Mein auf dem Markt neu erstandene Tasche wollte ich gleich einweihen und Portemonnaie und Handy einpacken. Hannah wollte ihr Geld auch meiner Tasche anvertrauen. Im Kino angekommen war mein erster Gedanke, den Ton des Handys auszustellen. Aber meine Tasche war komplett leer! Also wieder raus aus dem Kino und mit Hilfe von unserem Mitschüler Steve und den Kassierern haben wir erste Maßnahmen zur schadensbegrenzung gestartet. Da wir nicht so erfolgreich waren, musste Joscha in Deutschland noch helfen die Kreditkarte zu sperren. Wachleute begleiteten uns auf den Weg zur Polizeistation. Hannah hatte die Idee das Handy anzuklingeln. Zu unserem Erstaunen hob eine verschlafene Sophie ab. Wir hatten das Handy im Zimmer vergessen, welch ein Glück! Die Aufregung hatte ein abruptes Ende, als Sophie kurze Zeit später uns anrief, um uns mitzuteilen, dass im Zimmer auch noch zwei Portemonnaies liegen. Ich Schusselchen hatte vergessen 3 !! Teile einzupacken. Nun ist eine Kreditkarte gesperrt, aber ich bin dennoch froh über das Happyend!  Zuhause hätte ich gleich geglaubt, vergesslich gewesen zu sein. Hier steckt die Nervosität doch überall im Hintergrund und die komplett leere Tasche war einfach unerklärlich.

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1976 zerstörte das letze große Erdbeben zahlreiche Gebäude. In der Stadt schauen wir auf 3 aktive Vulkane und das letzte kleine Erdbeben war 2014
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Ich liebe die bunten Chicken Busse! Es sind alte amerikanische Schulbusse. Von außen sind sie knallbunte und innen sind sie voller Menschen und sehr lebhaft. Lebhafte Latino Musik begleitet jede Fahrt.

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Der tiefe Glauben ist hier überall zu sehen und zu spüren. Auch meine Gastfamilie hat einen Hausaltar, der über und über mit Blumen geschmückt ist. Im Haus sind überall Marien- und Heiligen Bilder  verteilt. Meine Familie ist übrigens eine warmherzige Großfamilie mit 4 Generationen, incl. Tanten unter
einem Dach. Auch die Tochter der Haushilfe lebt und isst hier. Im dieser herzlichen, lebhaften Atmosphäre
helfen mir alle mit meinen ersten spanischen Sätzen, besonders die Großmutter. Neben vielen katholischen Heiligen gibt es in der Stadt auch einen Altar für Maximon. Ein Heiliger, der Wurzeln20160918_133102
in die Zeit der Mayas und der Kolonialzeit hat. Er ist ein universeller Heiliger für alle Fälle und wird im schwarzen Anzug und Kleidung aus der Kolonialzeit dargestellt. Mit Blumen, Zigaretten und Alkohol wird ihm gehuldigt.20160918_132227_001

Für mich ist erst mal alles fremd und spannend. Übrigens sind hier rechts im Hintergrund christliche Szenen in 20160918_132005
einer Ruine aus dem letzten Erdbeben dargestellt. Der 1. Tag war für mich besonders aufregend,
da ich mich gleich verlaufen hatte. Ich fand den Eingang zu unserem kleinen Weg nicht mehr und mit zunehmender Dunkelheit stieg meine Sorge und Angst. Die Großmutter Martha hat mich in dem nahen Hostel, meine Zuflucht, abgeholt. Nun habe ich mehr Respekt (oder gar Furcht ?). Ich fühlte mich unseren Flüchtlingen sehr nahe. Alles ist sehr fremd und wenn es keine gemeinsame Sprache gibt, ist es schwer, sich Hilfe zu organisieren. Für mich ist es eine sehr neue Erfahrung, da bisher englisch immer hilfreich war. Hier spricht fast niemand englisch. Also auf in die spanischschule ab Dienstag!

 

 

 

Warum?

Ehrlich gesagt waren wegen einiger Visaprobleme noch vier Wochen übrig. Der erste Gedanke fiel auf einen Spanisch Kurs in Guatemala, um für den nächsten Camino vorbereitet zu sein. Und der Zufall führt mich hier wieder mit den Wurzeln meines Lebens zusammen: ich treffe dort meine Lieblingsmenschen! Denn meine Mädels werden einen Freund besuchen und das Surfen genießen. So werde ich nach meinem freien Leben wieder auf meine Kids treffen, die mir so wichtig sind und die mir so viel Wurzeln geben.

Ich freue mich auf das Familientreffen………